Yongnuo YN560 – Günstig oder billig?

Für Lichtsetups mit 2 Blitzen plante ich, meinen Nikon SB-900 mit einem weiteren leistungsfähigen Gerät zu ergänzen. Das Teil von Nikon, von dem eben erst der Nachfolger SB-910 auf den Markt gekommen ist, war indoor und outdoor ein zuverlässiger Begleiter mit überzeugender Blitzleistung. Nicht immer mit voller Leistung blitzen zu müssen beruhigt, da die Gefahr des Überhitzens minimiert werden kann und so auch die Lebensdauer verlängert wird. Das Creative Lightning System (CLS) von Nikon ermöglicht die einfache Steuerung kompatibler Blitze von der Kamera aus. Ein grosser Vorteil, kann ich doch mit den neueren Kameramodellen von Nikon und einem einzigen Nikon-Blitz schon entfesselt blitzen. Doch ist dazu Sichtkontakt zwischen dem Master- und dem Slave-Blitz nötig. Bei gewissen Setups ist dies dann nicht immer gegeben, und ich erinner mich gut an Shootings, bei denen die richtige Auslösung der Slave-Blitze einiges an Nerven kostete. Solche Situationen lassen sich dann mit Funkauslösern recht einfach lösen. Und genau in diesem Bereich habe ich meine ersten Erfahrungen mit Produkten des chinesischen Herstellers Yongnuo gemacht. Schon seit einiger Zeit habe ich ein Set der Funkauslöser Yongnuo RF-602 (Nikon) erfolgreich im Einsatz. Und dies zur vollsten Zufriedenheit. Dazu ist der Preis unschlagbar, momentan (10. Dezember 2011) kostet ein Set knapp 50€. Es besteht aus einem Sender und einem Empfänger. Bei der neueren Version funktionieren beide Teile gleichzeitig als Sender und Empfänger.

Kaufe ich nun zur Erweiterung meines Geräteparks einen weiteren Nikon SB-900 oder SB-910? Bei den aktuellen Preisen muss man sich das gut überlegen, kosten die Dinger doch bei Amazon stolze €415.90 bzw. €473.25. In der Schweiz liegen die Preise bei sFr. 415.00, respektive sFr. 569.00. Natürlich sind beide Modelle kompatibel zum Creative Lightning System, für die geplante Nutzung aber leider etwas teuer. Und da ich ja regelmässig wieder mal aus oben erwähntem Grund manuell mit Hilfe der Funkauslöser geblitzt hatte, kämen auch einfachere Geräte in Frage. In Blogs habe ich schon viel von den Yongnuo-Blitzen gelesen. Die Produkte kamen eigentlich immer gut weg. Dies bestätigte mir eine aktuelle Recherche. Ganze €72.00 kostet ein Yongnuo YN560.

Nun, um die Sache kurz zu machen: ich hab mir einen solchen Chinesen-Blitz bestellt. Der erste Eindruck nach der Inbetriebnahme ist sehr gut. Die Grösse des Geräts entspricht in alllen Dimensionen etwa dem SB-900 von Nikon. Die Verarbeitung macht einen sehr guten Eindruck: gute Materialien, nichts lottert und hat zu viel Spiel. Da es sich um einen Blitz handelt, welcher nur manuelle Einstellungen erlaubt, konnte Yongnuo am Display sparen. Das heisst aber nicht, dass ich dieses als mangelhaft beurteilen würde. Im Gegenteil. Die Bedienung ist äusserst intuitiv, die Funktionen übersichtlich angeordnet. Intensiv leuchtende Leuchtdioden zeigen die gewählten Einstellungen auch unter schwierigen Lichtverhältnissen klar an. In der oberen Reihe markieren 3 Leuchtdioden den gewählten Betriebsmodus. Neben dem komplett manuellen Modus gibt es 2 Slave-Modi, von denen der zweite den Vorblitz ignoriert. Wie zuverlässig dies funktioniert konnte ich noch nicht praktisch testen. Mit 8 Leuchtdioden wird die eingestellte Blitzleistung angezeigt, von voller Stärke bis zu 1/128. Die gleichen Dioden zeigen beim Verstellen des Zoombereichs die gewählte Brennweite an.

Wie stark ist der neue Blitz nun eigentlich. Von Herstellern angegebene Leitzahlen lassen sich nur unter Vorbehalt direkt vergleichen. Zu unterschiedlich sind die angewandten Messmethoden. Mit einigen Testaufnahmen verglich ich deshalb die Lichtstärke des Yongnuo YN560 mit derjenigen des Nikon SB-900. Bei ISO 100 und 1/250s resultierte beim SB-900 eine Blende von 16, beim Yongnuo Blende 11. Mit diesem Leistungsunterschied werde ich in Anbetracht des günstigen Anschaffungspreises wohl gut leben können.

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