The Times They Are a-Changin’…

Ja, in der Fotografie hat sich einiges geändert. Für die Kids von heute ist es nur schwer vorstellbar, dass man früher auf Filmmaterial belichtete, das anschliessend erst noch entwickelt werden musste. Für mich dagegen erfolgte in der Zeit des Kleinbildfilms der Start in die Fotografie. Schon damals liebte ich die Schwarz/Weiss-Fotografie, da damit die Aussage der Aufnahmen im eigenen Fotolabor mit vernünftigem Aufwand beeinflusst und verdichtet werden konnte. Glücklich, wer die Filme selber entwickeln konnte und ausgewählte Aufnahmen gezielt vergrössern und belichten konnte. Damit war es möglich, einen Ausschnitt nachträglich noch zu bestimmen und dessen Wirkung auf grossformatigen Papieren noch zu verstärken. Das ganze lief in der Dunkelkammer mit einer zurückhaltenden roten Beleuchtung ab. Stundenlang, manchmal bis spät in die Nacht, zog mich die Arbeit mit den gestalterischen Möglichkeiten in ihren Bann. Es wurde experimentiert, was das Zeig hielt. Belichten, abwedeln, nachbelichten – so bekommen einige Werkzeuge in Photoshop und anderen Bildbearbeitungsprogrammen eine ganz andere Bedeutung.

Hat sich die Fotografie nun durch die Digitalisierung zum Besseren entwickelt? Aus meiner Sicht bestimmt. Filme entfallen, Speicherkarten sind günstig und immer wieder neu beschreibbar. Die Arbeit ist durch die  digitalen Möglichkeiten kreativer geworden und findet bei Tageslicht statt. Und das Zentrale an der Fotografie ist geblieben: Für gute Fotos ist immer noch der Blick des Fotografen auf das Wesentliche notwendig. Er muss sich Zeit lassen, das Spezielle im Alltäglichen entdecken und in Szene setzen. Für mich überwiegen die Vorteile eindeutig, obwohl ich mich in letzter Zeit auch immer wieder mal mit analogen Techniken wie Sofortbildfilmen und Cyanotypien beschäftigt habe.

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