Mit seinem Update für Lightroom hat Adobe unter den Fotografen heftige Diskussionen ausgelöst. Dass mit der neuen Version alles schneller werden soll, wäre eigentlich für niemanden ein Problem. Doch Adobe hat gleich noch ein neues Produkt vorgestellt, das den Namen der bisherigen Version «Lightroom CC» geerbt hat, während die ursprüngliche Desktopversion auf «Lightroom CC Classic» umbenannt wurde. Die Version «Lightroom 6», die ohne Abo funktioniert, wird in Zukunft nicht mehr aktualisert werden. Etwas verwirrt? Das geht allen so. Was hat sich da Adobe wohl gedacht? Oder ist darin die zukünftige Strategie zu erkennen? Es könnte ja durchaus sein, dass CC ab jetzt für «Cash Cow» steht. Beim neuen Lightroom CC werden nämlich die Bilder auf Adobe-Servern in der Cloud gespeichert.  Das entsprechende «Lightroom CC-Abo» kostet mit 1TB Speicherplatz monatlich CHF 11.90. Das bisherige «Creative Cloud Foto-Abo» gibt es für den gleichen Preis. Darin enthalten sind «Lightroom CC Classic», «Lightroom CC» und «Photoshop CC». Wer die Produkteseite von Adobe aufruft, findet zuoberst Lightroom CC. Für Lightroom CC Classic muss man schon weit nach unten scrollen. Gewollt oder Zufall? Alles Vermutungen.

Fakten gibt es jedoch auf Basis der eigenen Nutzung. Ich arbeite mit dem «Creative Cloud Foto-Abo» und bin damit zufrieden. Die Kombination Lightroom/Photoshop deckt alle grundlegenden Bedürfnisse für meinen Workflow ab. Zudem schätze ich die selektive Synchronisation mit Lightroom Mobile und die Möglichkeiten von Adobe Spark Video, Post und Page. Letztere sind als kostenlose Apps für iOS erhältlich und unterstützen mich auf einfachste Art beim Bespielen der Social Media Kanäle – mit dem Foto-Abo sogar ohne Wassserzeichen. So wie ich arbeite, bleiben die Bilder auf meinem lokalen Festplatten gespeichert. Da mit der Nikon D810 grosse Dateien anfallen, macht diese Lösung für mich Sinn. In der Cloud werden zeitlich begrenzt nur ausgewähle Bilder für meine Kundinnen und Kunden gespeichert. Sollte Adobe in Zukunft nur noch Produkte mit eigenem Cloudspeicher anbieten, würde ich mich sofort nach Alternativen umschauen. Die sind  momentan stark im Kommen. Von der Konkurrenz gefällt mir vor allem Affinity Photo, das neben der Desktopversion mit einer sehr starken App für iOS professionelle Bildbearbeitung aufs iPad bringt. Zudem lassen Gerüchte vermuten, dass die Entwicklerfirma Serif auch an einer Alternative für Lightroom arbeitet.

Ich bin überzeugt, dass sich Adobe den Umgang mit den Stammkunden unter den Fotografen gut überlegen muss, um in Zukunft nicht zu viele Kunden zu verlieren.

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