Kamera-Apps fürs iPhone sind wirklich keine Mangelware. Die Vielfalt macht es schwierig, den Überblick zu behalten und für sich die passende App zu finden. Das ewige Wechseln der Anwendung macht das fotografische Leben ja auch nicht leichter. Ich selber habe Camera+ in letzter Zeit etwas aus den Augen verloren, doch haben Hinweise zum stark überarbeiteten Update auf «Camera+ 2» (Appstore-Link) meine Aufmerksamkeit geweckt. Schlussendlich habe ich mir die aktuelle Version herunter gelanden und praktisch unter die Lupe genommen. Die App kostet aktuell CHF 3.– und lässt sich universell auf iPhone und iPad nutzen. In diesem Preis sind alle Funktionen enthalten müssen nicht noch durch InApp-Käufe erworben werden. Sehr sympathisch, finde ich. Doch was kriege ich für diesen Preis?

Da wäre zuerst mal eine einfachere Kameraoberfläche für Gelegenheitsnutzer. Je nach Ausrichtung stehen auf der linken Seite oder am oberen Rand unterschiedlichen Modi zur Verfügung:

  • Blitzeinstellung (Aus | Ein | Auto | Dauerlicht)
  • Nahaufnahmen (Beispielaufnahme am Schluss des Beitrags)
  • Portraitmodus / Tiefenmessung (Tiefeninformationen werden mit dem Bild für spätere Bearbeitungsschritte mitgespeichert)
  • Aufnahmeformate (4:3 | Quadrat | 16:9)
  • Wechsel der Brennweite (Weitwinkel | Tele) bei iPhones mit Dual-Kamera
  • Wechsel zwischen Front- und Back-Kamera

Manueller Fokus aktivStandardmässig arbeitet die App «Camera+ 2» im Automatikmodus, sowohl für Fokussierung wie auch Belichtung. Einmal mit dem Finger in die Bildfläche Tippen und schon wechselt die App in den manuellen Modus und setzt an der betreffenden Stelle den Fokus und die Messung der Belichtung, markiert mit einem feinen quadratischen Rahmen.

Fokus und Belichtung entkoppeltÜber das kleine «+»-Zeichen lässt sich die Belichtungsmessung (2) von der Fokussierung (1) entkoppeln und einzeln sperren. Zusätzlich ist es möglich, die Belichtung noch manuell korrigieren (3). Somit kann die Bildgestaltung mit dem Fokuspunkt und einer Belichtung, die gezielt auf den aussagekräftigsten Punkt gelegt wurde, bewusster erfolgen. Solche Funktionen stellt die Kamera-App von iOS ebenfalls zur Verfügung. Den Kauf von «Camera+ 2» rechtfertigen deshalb wohl nur die erweiterten Möglichkeiten, welche im Folgenden beschrieben werden.

Fotos werden je nach Voreistellungen im HEIF-, JPEG- oder TIFF-Format gesichtert. Auch RAW-Bilder, die gleich im appeigenen Editor entwickelt werden können, sind möglich. Die Nutzerinnen und Nutzer entscheiden über die Einstellungen selber, ob Aufnahmen in der Foto-App von iOS oder im Leuchtkasten von «Camera+2» gesichert werden sollen.

Wer gerne Einfluss auf die Belichtungszeit oder den Weissabgleich haben möchte, wird sicher den manuellen Aufnahmemodus schätzen. Mit «Camera+ 2» lässt sich die Verschlusszeit gezielt für den gewünschten Effekt einstellen, sogar kombiniert mit der ISO-Vorgabe. So lassen sich schnelle Bewegungen einfrieren oder als dynamisch verwischt darstellen. Zudem bieten Weissabgleich und Fokussierung die Möglichkeiten manueller Einstellungen.

Wie schon weiter oben erwähnt, enthält «Camera+ 2» einen umfangreichen Fotoeditor. Neben den gewohnten Bearbeitungsmöglichkeiten beinhaltet dieser ein Entwicklungsmodul für die RAW-Dateien.

Nahaufnahme-Modus: Bei spontanen Aufnahmen aus der Hand bekommt man die Details von Objekten viel eindrucksvoller ins Bild, wie die beiden Aufnahmen unten illustrieren.

Diesen Beitrag teilen…