Hanspeter Füllemann in der AusstellungWie immer im Januar lockte die «photoSCHWEIZ» bis zu 30’000 Besucherinnen und Besucher nach Zürich Oerlikon. Die Halle 622 und die StageOne Event & Convention Hall wurden zum Mekka für Photobegeisterte unterschiedlicher Couleur. Vom 10. bis am 14. Januar 2020 konnte im Rahmen der Werkschau für Fotografie eine breite Palette von fotografischen Arbeiten  bestaunt werden.

Dieses Jahr durfte auch ich meine eingereichte Bildserie «Do You Like Changes» ausstellen. Eine riesige Chance bei der grossen Besucherschar. Interessant war es, mit so vielen Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen, Bekannte zu treffen und neue, interessante Menschen kennenzulernen. Alle Bilder der Serie sind im Portfolio-Bereich zu sehen.

Im September 2019 hatte ich mich entschlossen, eine Bildidee mit Statuen auf einem Sockel zu perfektionieren und auszubauen. Mit Mona Rentsch fand ich das passende Model, mit dem ich die Bildserie an einem Nachmittag im Fabrikstudio in Wängi aufnahm.

Die Vorbereitungen waren intensiv. Am Shootingtag stand dann ein ganzes Palette voller elektrischer und elektronischer Gerätschaften im Studio. Den Statuenlook des Models wollte ich zuerst mit Tonerde erzielen. In der Drogerie waren die Verkäuferin und ich dann ziemlich ratlos, welche Menge für einen ganzen menschlichen Körper wohl nötig sei. Als alternatives Material wählte ich später einen Eimer Giesston. Der musste einfach reichen! Das Auftragen des verdünnten Giesstons erfolgte recht schnell und ohne grössere Probleme mit Malpinseln. Schnell stand Mona auf dem Sockel und das eigentliche Shooting konnte beginnen. Das Lichtsetup bestand aus zwei Stripboxen (180x40cm) mit Grid und Innen-/Aussendiffusor.

Am Computer konnten nach dem Shooting die eindrücklichsten Bilder mit den stärksten Posen ausgewählt und bearbeitet werden. Bei diesem Projekt stand keine klassische Hautretusche an. Die Bearbeitung der feinen Tonschicht war dennoch aufwändig. So fehlte diese bei einigen Aufnahmen auf den Innenseiten der Oberarme. Solche Stellen ergänzte ich in Photoshop mit passenden Strukturen. Zudem glich ich Helligkeitsunterschiede aus, die durch nachgepinselte und noch nicht vollkommen ausgetrocknete Hautpartien sichtbar waren.

Ausstellungskubus an der photoSCHWEIZ 2020

Die fertig bearbeiteten Fotos reichte ich zusammen mit dem geforderten Layout des geplanten Ausstellungskubus ein. Bis zu diesem Zeitpunkt verlief alles wie geplant. Die definitive Zusage durch die Organisatoren erfolgte dann am 12. Dezember 2020. Nun galt es, die Fotos für die Ausstellung zu drucken und zu kaschieren. Ein Blick in die Box mit dem Fotopapier zeigte mir dann, dass für die fünf Bilder nur noch drei A2-Papiere zur Verfügung standen. Noch schnell nachbestellen! Doch im Shop meines Lieferanten war nur noch Rollenware meines Papiers Canson Baryta Photographique zu finden. Aussage des Lieferanten: Produktionsprobleme. Vermutich werde das Papier gar nicht mehr produziert. Oh Schreck. Dann war also ein Wechsel auf ein anderes Papier nötig. Schnell besorgte ich mir ein Musterpack Glanzpapiere von Hahnemühle. Bereits am nächsten Tag trafen die Testblätter ein. Zuerst galt es, die Oberfläche kritisch zu betrachten und dann mit einer Auswahl einen Probedruck im Format A4 zu erstellen. Bei diesen Tests habe ich mich total ins Papier Photo Rag Baryta von Hahnemühle verliebt und mir gleich je eine Schachtel in den Formaten A2 und A4 bestellt. Dank dem guten Service und der schnellen Lieferung durch die Firma Schöni Imaging konnte ich über Weihnachten/Neujahr in aller Ruhe die fünf Prints fertigstellen. Aufgezogen habe ich sie mit die gedruckten Bögen mit Gudy Folie auf schwarze Leichtstoffplatten (Kapa graph).

Am Morgen des  9. Januar 2020 war es dann endlich so weit. Zusammen mit enma photo reiste ich mit den Bildern nach Zürich Oerlikon. Der Kubus war schnell hergerichtet, die Bilder im geplanten Layout mit feinen Stecknadeln fixiert. Die Besucherinnen und Besucher konnten kommen!

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