Kompakt und leicht – der Belichtungsmesser Sekonic Twinmate L-208

Erster Eindruck

Der Sekonic Twinmate L-208 ist ein kostengünstiger Belichtungsmesser (Preis Mai 2022: ~CHF 88), der schon seit langer Zeit auf dem Markt ist. Als ich ihn auspacke, erscheint er mir erstaunlich klein. Kleiner als erwartet. Auch vom Gewicht her ist er mit seinen 40g federleicht. Aber ist er stabil genug? Das wird sich zeigen, denn er ist komplett aus Kunststoff gefertigt, was Vor- und Nachteil sein kann.
Zum Lieferumfang gehören ein Beutel, ein Tragriemen und ein Adapter für die Montage auf Zubehör- und Blitzschuhen. Für den Betrieb wird eine Knopfbatterie des Typs CR2032 benötigt, die der Packung jedoch nicht beiliegt.

Lieferumfang Sekonic Twinmate L-208

Inbetriebnahme des Belichtungsmessers

Schnell ist der Sekonic Twinmate einsatzbereit. Das kreisrunde Batteriefach auf der Rückseite kann problemlos mit einer Münze geöffnet und die Batterie eingesetzt werden. Je nach geplanter Nutzungsart wird nun die passende Lösung gewählt. Wer den Belichtungsmesser um den Hals hängen möchte, befestigt den Tragriemen an der dafür vorgesehenen Öse. Alternativ kann der Adapter für den Blitzschuh mit den mitgelieferten Schrauben in unterschiedlichen Positionen montiert werden.
Persönlich bin ich mit mehreren unterschiedlichen Kameras unterwegs. Dazu gehören wuchtigere TLR-Kameras, wie etwa die Yashica Mat, aber auch kleinere und feinere Kleinbildkameras im Stil einer FED 1. Einige meiner Kameras verfügen über einen Blitz- oder Zubehörschuh, andere nicht. Gerade bei eher zierlichen Kameras wirkt der aufgesteckte Belichtungsmesser Sekonic Twinmate L-208 dann doch etwas wuchtig und eher störend beim Handling der Kamera. Aus den genannten Gründen habe ich mich entschlossen, den Adapter für den Blitz-/Zubehörschuh nicht zu montieren und den Belichtungsmesser mit Tragriemen und mitgeliefertem Beutel zu nutzen.

Der Sekonic Twinmate L-208: Kinderleichte Bedienung

Bevor ich mit dem Belichtungsmesser los gehe, überprüfe ich noch kurz die Batterieladung. Dazu wird der kleine, leicht versenkte Knopf auf der Rückseite des Gehäuses gedrückt gehalten. Der Ausschlag der Nadel zeigt den Zustand der Batterie an. Steht sie ganz rechts im blauen Band (1), ist alles ok. Bei zu schwacher Batterie, werden die Messungen zu ungenau sein und ein Batteriewechsel steht an.
Die Bedienung des Belichtungsmessers erweist sich als sehr intuitiv, die wenigen Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet. Als erstes wird mit Hilfe der zwei Noppen (2) die ISO-Einstellscheibe (3) auf den ISO-Wert des eingelegten Films gedreht (4). Danach kann die Belichtung für Aufnahmen gemessen werden. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, mit denen die korrekte Belichtung bestimmt wird (siehe weiter unten). Ist der Belichtungsmesser korrekt ausgerichtet, wird die Messtaste (5) an der rechten Gehäuseseite für 1 Sekunde gedrückt. Der Messzeiger (6) schlägt jetzt aus und speichert diese Position für 15 Sekunden. In dieser Zeit wird durch Drehen des äusseren Rings (7) der Nachführzeiger (8) auf den Messzeiger ausgerichtet. Nun kann in Ruhe die für die Aufnahme optimale Kombination von Verschlusszeit und Blende (9) abgelesen und an der Kamera eingestellt werden.

Sekonic Twinmate L-208: Bedienung

Mögliche Messarten

Bei der Belichtungsmessung unterstützt der Sekonic Twinmate L-208 die Objekt- und die Lichtmessung. Diese beiden Methoden stelle ich vom Konzept her im Folgenden kurz vor.
Die für die meisten Fotografen gebräuchlichste Art dürfte wohl die «Objektmessung» sein. Die findet zum Beispiel bei Kameras mit integrierter Belichtungsmessung Anwendung. Der Belichtungsmesser wird in diesem Falle zum aufzunehmenden Objekt ausgerichtet. Gemessen wird so das vom Objekt reflektierte Licht. Das kann in extremen Situationen mit nicht ausgewogener Helligkeitsverteilung schiefgehen. Dies können Situationen im Schnee oder mit durchgehend dunklen Objekten sein und eine Belichtungskorrektur nötig machen. In solchen Situationen können mit der zweiten Messmethode, welche der Sekonic Twinmate L-208 beherrscht, bessere Ergebnisse erzielt werden.
Bei der zweiten Methode handelt es sich um die «Lichtmessung». Hier muss vor der Messung der integrierte Flachdiffusor vor die Messzelle geschoben werden. Der Belichtungsmesser wird danach vom Objekt gegen die Aufnahmerichtung zur Kamera ausgerichtet. So wird das aufs Aufnahmeobjekt fallende Licht gemessen, und nicht das reflektierte.

Messarten Sekonic Twinmater L-208

Fazit

Der Sekonic Twinmate L-208 ist ein vielseitiger Belichtungsmesser zum erschwinglichen Einsteigerpreis. Er lässt sich leicht bedienen und beherrscht die Objekt- und die Lichtmessung, kann jedoch nicht mit Blitzen genutzt werden. Als wahres Leichtgewicht lässt er sich mit seiner geringen Grösse leicht am mitgelieferten Tragriemen um den Hals hängen, oder er verschwindet in der Jackentasche.

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