DigitaLIZA Max in der Praxis

In einem ersten Beitrag habe ich bereits das Set «DigitaLIZA Max» und den Inhalt der Box vorgestellt. In diesem zweiten Beitrag geht es nun um eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen beim ersten praktischen Einsatz. Dazu habe ich auch ein Video erstellt, das ich am Schluss des Beitrags noch eingebunden habe.

Zusammenbau und Stabilität

Der Zusammenbau geht, wie bereits im ersten Beitrag beschrieben, leicht vonstatten und die einzelnen Elemente passen exakt zusammen. Das Set «DigitaLIZA Max» (Preis Stand Mai 2023: CHF 99.-), das ich verwende, wurde speziell für die Digitalisierung mit dem Smartphone entwickelt. Deshalb enthält der Lieferumfang zusätzlich zum kostengünstigeren «DigitaLIZA+» (Preis Stand Mai 2023: CHF 74.90) eine robuste Grundplatte und ein integrierbares Ministativ für ein Smartphone. Letzteres macht beim Auspacken möglicherweise keinen sehr stabilen Eindruck, aber während des praktischen Einsatzes konnte ich keine Mängel feststellen. Das Stativ erfüllt seinen Zweck einwandfrei. Die übrigen Teile sind ebenfalls hochwertig verarbeitet.

Die DigitaLIZA Box

Mittelformat scannen – kein Problem

Mit dem aufgesetzten Leuchtpanel ist der «DigitaLIZA Max» bereits für die Digitalisierung von 120er-Rollfilm bereit. Beim ersten Gebrauch musste ich mich etwas daran gewöhnen, die Deckklappe auf der Oberseite zu öffnen. Sie verfügt lediglich über eine kleine Vertiefung auf der Vorderseite, um sie anzuheben. Beim Anheben sind die kräftigen Magnete, die dann die Negative plan halten sollen, deutlich zu spüren. Mit geöffneter Deckklappe lassen sich die Negativstreifen dann leicht einlegen und werden von der geschlossenen Klappe sicher gehalten. Das Digitalisieren dieses Filmformats ist ein Kinderspiel und mit etwas Übung geht auch das Öffnen der Halterung leichter von der Hand. Der Abstand des Smartphones, in meinem Fall ein iPhone 12 Pro mit drei Objektiven, lässt sich gut einstellen, sodass die Negative möglichst bildfüllend fotografiert werden können.

Die Vertiefung zum Öffnen der Deckklappe

127er-Rollfilm – ein spezielles Format

Vom Prinzip her funktioniert die Handhabung der Negative des 127er Rollfilms ähnlich. Für dieses Bildformat wird lediglich die mitgelieferte Maske in das Lichtpanel eingelegt, um den Kanal für die schmaleren Negativstreifen auf 45 Millimeter zu verengen. Beim Einlegen der Negativstreifen gestaltet es sich bei meinen ersten Versuchen jedoch etwas schwieriger. Der Streifen wird teilweise nicht auf allen Seiten sicher gehalten und die Enden heben sich bei den ersten und letzten Bildern eines Streifens immer wieder an. Daher empfehle ich, den Film erst nach der Digitalisierung für die Negativtaschen zu schneiden. Da 127er-Rollfilme woh eher selten mit «DigitaLIZA Max» digitalisiert werden, dürfte dieser Mangel für die meisten Benutzerinnen und Benutzer vernachlässigbar sein. Für mich ist es jedoch eine wichtige Funktion, da mir Adapter für den Flachbettscanner fehlen.

Negativstreifen im Halter für 127er-Rollfilm

Digitalisieren von Kleinbildfilm

Für 135er-Filme im Kleinbildformat steht eine weitere Maske zur Verfügung. Sie wird ebenso wie die Maske für den 127er-Rollfilm in die dafür vorgesehene Aussparung des Leuchtpanels eingelegt. Zusätzlich kommt der Aufsatz mit seitlichem Einzug für die Negativstreifen zum Einsatz. Dieses Modul hat mich besonders überzeugt und dürfte bei den meisten Benutzerinnen und Benutzern einen positiven Eindruck vom «DigitaLIZA Max» hinterlassen. Die Negativstreifen lassen sich äußerst einfach mithilfe des kleinen Drehrades auf der Vorderseite einziehen und präzise positionieren. Sie werden perfekt in der Führung gehalten, was die Digitalisierung zum Kinderspiel macht. Ein deutlicher Pluspunkt für dieses Scanset von Lomography.

Kleinbildfilme mit dem Einzugshalter digitalisieren.

Halbformat mit Perforation scannen

Für ein aktuelles Projekt, bei dem ich die Halbformatkameras Olympus Pen und Olympus Pen FT verwende, habe ich das erweiterte Scannen von Negativen mit Perforation und Beschriftungen auf dem Filmstreifen getestet. Bisher verwendete ich dazu die «Lomography DigitaLIZA 135 Film Scan Maske» auf meinem Flachbettscanner. Das Set «DigitaLIZA Max» hat sich bereits bei meinen ersten Versuchen als äußerst zuverlässig und einfach zu bedienen erwiesen. Fürs Digitalisieren inklusive Sprocket Holes verwende ich den oben beschriebenen Einzugshalter für Kleinbildfilm, der die Negative sehr gut führt und plan hält. Anstelle der Maske für den 135er-Film wird lediglich der im Lieferumfang enthaltene «35mm Panoramic Diffusor» in die Aussparung des Leuchtpanels eingelegt. Dadurch wird eine gleichmäßige Ausleuchtung für Panoramaaufnahmen und Scans inklusive der Filmperforation gewährleistet. Auch diese Art der Digitalisierung funktioniert mit dem «DigitaLIZA Max» und dem passenden Smartphone perfekt. Ein weiterer Pluspunkt!

Mit dem Kleinfilmhalter werden Negative samt Perforation digitalisiert

Fazit

Bei meinen ersten Versuchen, Negative mit dem «DigitaLIZA Max» zu digitalisieren, hat das Set einen sehr guten Eindruck hinterlassen, trotz einiger kleiner Schwächen. Es funktioniert überraschend gut und zuverlässig. Die im Einzugshalter eingeklinkte Miniwasserwage ist etwas wacklig konstruiert und taugt nur bedingt für die Nivellierung des Smartphones auf dem Ministativ. Die Qualität der Scanergebnisse hängt schlussendlich natürlich stark von der Leistungsfähigkeit des verwendeten Smartphones ab, insbesondere von der Auflösung und den verbauten Objektiven. Für diejenigen, die die digitalisierten Bilder nur auf Social Media oder einer Website verwenden möchten, stehen die Chancen gut, dass sie mit dem «DigitaLIZA Max» sehr zufrieden sein werden. Persönlich werde ich das Set weiterhin für die Digitalisierung von 127er-Rollfilmen und Kleinbildmaterial mit Perforation nutzen. Es erfüllt meine Anforderungen und bietet eine praktische Ergänzung zu meinem Flachbettscanner.

Mein Video zum Thema

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